Witterungsregelfälle/Singularitäten: Hundstage

Schema der Großwetterlage

Die oftmals heißeste Zeit des Jahres in Mitteleuropa wird im Volksmund "Hundstage" genannt. Sie treten häufig in der Zeit vom 23. Juli bis 23. August auf. Sie sind benannt nach dem Sternbild "Großer Hund".

Zu dieser Zeit des Jahres kann bei entsprechender Konstellation von Hoch- und Tiefdruckgebieten (s. Abbildung oben) die heißeste Luft des ganzen Sommers aus Südwest- bis Südosteuropa zu uns geführt werden. Dann hat die Sonne zudem noch sehr viel Kraft und kann unter Umständen die herangeführte Luftmasse bei uns noch weiter aufheizen. Tageshöchsttemperaturen zwischen 33 und 37 Grad Celsius sind dann keine Seltenheit und zeitweise kann die Luft extrem schwül und feucht sein, was das Hitzeempfinden bei Mensch und Tier noch steigert.

Oftmals bekommen wir es dann in der heißen Mittelmeerluft mit sogenannten Tropennächten zu tun. Das sind jene Nächte, bei denen die Tiefsttemperatur bis kurz vor Sonnenaufgang nicht unter 20 Grad Celsius abkühlt. Vor allem in Ballungsräumen sowie in Flusstälern bleiben dann die Tiefstwerte oft zwischen 24 und 21 Grad Celsius stehen und die Luft kann sich rasch bis zum frühen Nachmittag aufheizen. Meist werden dann zwischen 14 und 17 Uhr die höchsten Temperaturwerte eines Tages erreicht.

Hundstage 2003 mit Rekordhitze von 40,3 Grad Celsius am 08.08.

Rekordhitze am 08.08.2003 in Mitteleuropa

Auswahl der Höchsttemperaturen am 08.08.2003
In Perl-Nennig haben wir am 08.08.2003 eine Maximumtemperatur von 40,3 Grad Celsius registriert. Auch in Luxemburg wurde es an der Station Letzeburg-Beggen 40,4 Grad heiß und in Dillingen/Saar konnten wir 40,2 Grad Celsius verbuchen. Seit Beginn der regelmäßigen Wetter- bzw. Temperaturaufzeichnungen wurden noch keine so heißen Temperaturen  in Deutschland gemessen.

Man muss an dieser Stelle jedoch sagen, dass es bis dahin noch nicht so viele Wetterstationen gegeben hat. Und dies muss man bei neuen Rekordwerten berücksichtigen. Ein dichteres Wetterstationsnetz fördert eben schneller neue Rekorde zu Tage in Regionen, die zuvor noch nicht klimatisch erschlossen waren.

In den Nächten während dieser Hitzewelle kühlte es kaum unter 20 Grad ab, örtlich wurden Tiefstwerte von um oder sogar über 25 Grad gemessen. Auf dem Weinbiet steht ein Minimum von 27,6 Grad zu Buche!

Am 12.08.2003 gipfelte die Hitzewelle auf die Fläche gesehen und es war mit verbreitet 36 bis 38 Grad in weiten Landesteilen extrem heiß und am 13.08.2003 wurden auch Brandenburg und Sachsen von der Hitzewelle mit Höchstwerten zwischen 35 und 38 Grad Celsius erfasst. Dann setzte aus Westen eine deutliche Abkühlung ein.

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