Randtief JUDY

niedrigster Kerndruck im europäischen Raum

  • 987 hPa
  • 28.03.2010, 00 UTC, Ostsee


Einflusszeitraum in Mitteleuropa

  • 26.03.2010 bis 27.03.2010


Auswahl Spitzenwindböen über 75 km/h (Bergland, Inseln oder Küste)

  • 116 km/h - Brocken
  • 111 km/h - Wallberg (Vorderseiten-Föhn)
  • 103 km/h - Wendelstein (Vorderseiten-Föhn)
  • 102 km/h - Großer Kornberg
  • 100 km/h - Zugspitze


Auswahl Spitzenwindböen über 75 km/h (Flachland)

  • 123 km/h - Gießen
  • 104 km/h - Würzburg
  • 100 km/h - Fritzlar
  •   96 km/h - Eschwege, Neu-Anspach, Altmühlsee
  •   95 km/h - Hassfurt, Bad Hersfeld, Mühldorf am Inn


Auswahl höchste 24stündige Niederschlagsmengen
(bis 27.03.2010, 6 UTC)

  • 34,6 l/qm - Königsmoor
  • 32,6 l/qm - Bergen-Hohne
  • 31,4 l/qm - Mittelnkirchen-Hohenfelde
  • 29,4 l/qm - Fassberg
  • 28,5 l/qm - Stade

 

 

Randtief JUDY sorgte für die ersten schweren Gewitter des Jahres 2010

Am Rande eines Osteuropahochs ist in der vorletzten Kalenderwoche des ersten Quartals warme Luft nach Deutschland eingeflossen. Am Freitag, den 26.03.2010 übernahm ein Tiefdruckkomplex über der nördlichen Nordsee die Regie bei unserem Wetter. In seinem Bereich hat sich über Süddeutschland ein kleines, aber wetterintensives Randtief gebildet, das sich bis zur Nacht auf Samstag, den 27.03.2010 unter Verstärkung nordostwärts über die Mitte und den Osten Deutschlands zur Ostsee verlagerte. Im Umfeld des Randtiefs nahmen die Luftdruckgegensätze deutlich zu. Während auf der Vorderseite des Tiefs noch einmal warme Subtropikluft in den Osten unseres Landes geführt wurde, ist auf seiner Rückseite von Westen her deutlich kühlere Meeresluft herangeführt worden. Dieser Luftmassenwechsel ging mit kräftigen Regenfällen, gebietsweise auch mit den ersten kräftigen Schauern und Gewittern des Jahres einher.

Von Brandenburg bis nach Südbayern konnte sich die Luft am Freitag, den 26.03.2010 noch einmal auf knapp 25 Grad erwärmen, während in der kühleren Luftmasse im Westen bei Dauerregen kaum mehr 10 Grad erreicht wurden. Ab den Mittagsstunden haben sich von Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg ausgehend erste kräftige Schauer und Gewitter gebildet. In deren Bereich kam es zu Starkregen, mitunter auch zu Hagel mit Korngrößen von 2 bis 3 Zentimetern und schweren Sturmböen, zum Teil auch zu orkanartigen Böen, punktuell sogar zu Orkanböen bis ins Flachland. Im Bereich der kräftigen Schauer und Gewitter konnte zum einen der starke Höhenwind im Randbereich das Tiefs JUDY hervorragend bis zum Boden heruntergemischt werden. Zum anderen gab es örtlich auch lokale Windphänomene, wie z.B. starke Fallböen (sogenannte "Downbursts") aus der Gewitterwolke heraus, die noch um einiges stärker, als der eigentliche Höhenwind sein können. Im nordhessischen Fritzlar-Lohne kamen außerdem innerhalb von nur 30 Minuten 20,9 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen.

 

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