Witterungsregelfälle/Singularitäten: Altweibersommer

Schema der Großwetterlage

Ausschlaggebend für die oftmals beständig-warme und sonnenscheinreiche Altweibersommerphase im September ist die Tatsache, dass sich die Temperatur- und Luftdruckgegensätze auf der Nordhalbkugel stark reduziert haben. So sind die Luftdruckunterschiede oftmals nur gering und auf der Ostflanke hohen Luftdruckes über Ost- und Südosteuropa können trocken-warme Festlandsluftmassen zu uns transportiert werden. Der tiefe Luftdruck über dem Nordatlantik ist dann zu schwach, um gegen die blockierende Wirkung der Hochdruckallianz ankommen zu können. In manchen Jahren wird dann auch ein Tiefdruckgebiet über der Iberischen Halbinsel aktiv und sorgt dort für erste unwetterartige Wettererscheinungen in Form von heftigen und sehr niederschlagsreichen Gewittern.

Die beiden wichtigsten Singularitäten, Schafskälte und Altweibersommer, werden zusammengefasst - etwas übertrieben - auch "Europäischer Monsun" genannt. Der durch die Schafskälte abgekappte mittlere Temperaturverlauf erholt sich während des Altweibersommers und verläuft danach wieder im strahlungstheoretischen Niveau.

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